Lions-Activity  -  Juli  2003:

Segeltörn mit behinderten Kindern und Jugendlichen 
der Paul-Moor-Schule Mönchengladbach 

Eine seit vielen Jahren beliebte und bewährte Veranstaltung des Lions Club Mönchengladbach 
unter Mitwirkung von Jugendlichen des Leo Club Mönchengladbach 

 

Gemeinsam Wind und Wellen bezwingen 

(Eindrücke vom Segeltörn im August 2001  -  von Frank Kürten)

Optimales Segelwetter: Die Sonne scheint, der Wind bläst und die Sicht ist klar, so weit das Auge reicht. Die Segel des Zweimastclippers ragen 26 Meter hoch, blähen sich bei Windstärke fünf und drücken das 42 Meter lange Plattbodenschiff leicht auf die Seite. Aber ein wenig Schräglage macht den jungen Passagieren und der Mannschaft nichts aus. Ganz im Gegenteil: Die Kinder und Jugendlichen der Paul-Moor-Schule jauchzen vor Vergnügen. 
Einige der 15 Schüler kennen das Gefühl schon vom Vorjahr. Die neuen Mitfahrer haben sich bei der Vorbereitung des nunmehr seit 10 Jahren vom Lions Club Mönchengladbach organisierten Wochenend-Segeltörns so gut informiert, dass sie wie alte Seebären mitreden können.
Dennis Rausch gehört zu den erfahrenen Jugendlichen; er half auch bei der Vorbereitung des Törns: „Wir haben den Reiseproviant selbst eingekauft und kochen mit unseren Lehrern an Bord für uns und für die Lionsfreunde. Was alles gebraucht wird, wissen  wir aus Erfahrung. Alles Routine!“  
Für Sven Bauch und Andreas de Teba ist der Segelausflug neu. Doch Reiseerfahrung haben auch diese beiden Jugendlichen. „Wir waren gemeinsam in Alaska“, erklärt Sven und zeigt stolz auf das Olympia-Trikot von Andreas, „dort haben wir beim Flurhockey Silber geholt“.
Harald Flechtner, Konrektor der Schule, freut sich über die glänzenden Augen seiner Schüler: „Ich bin in diesem Jahr zum ersten Mal dabei und überrascht, mit welcher Selbstständigkeit sich unsere Kinder hier an Bord bewegen. Auch die Qualität ihrer Äußerungen, beispielsweise gegenüber den ihnen fremden Lions, ist beachtlich und liegt weit über dem Niveau des Schulalltags. Dieser Ausflug festigt die soziale Kompetenz der teilweise geistig und körperlich behinderten Schüler in besonderem Maße.“

Von Harlingen am niederländischen Wattenmeer durch das Isselmeer über 30 Seemeilen nach Medenblik führt die erste Tagestour mit der „Mermaid“, einem der aufwendig restaurierten Schiffe der traditionellen Charterflotte. 
Im Zielhafen wird den Schülern, wie auch den Lehrern und den Gastgebern des Serviceclubs eine besonderes Erlebnis geboten. In der Abenddämmerung unterhält Lehrerkollege Bernhard Hansen, ein in Mönchengladbach und überregional bestens bekannter Zauberer, das Publikum auf dem Schiff mit verblüffenden Illusionen. Er bindet die Jugendlichen  - je nach ihren Fähigkeiten - in seine faszinierenden Zaubereien ein und erzeugt eine Begeisterung, die lange unvergesslich bleiben wird.
Während der Vorstellung kocht Lehrerkollege Tinna Quack schon das Abendessen, welches gemeinsam von 30 hungrigen Seefahrern im gemütlichen Salon des Segelschiffes eingenommen wird. 
Professor Rainer Wallnig, Clubmaster der Lions und zum zweiten mal dabei, erklärt: „Es war irgendwie ein merkwürdiges Gefühl, als ich mich auf die erste Reise mit behinderten Kindern vorbereitet habe. Ich habe nicht erwartet, dass der Umgang mit den liebenswerten Jungen und Mädchen so einfach sein wird. Schon nach kurzer Zeit war meine anfängliche Scheu verflogen und der Umgang völlig problemlos.“ 
Auch die anderen fünf Begleiter vom Lions Club bestätigen diese Erfahrung. Dierk Bürkel ergänzt: „Ich hatte schon mehrfach die Gelegenheit, die Schüler der Paul-Moor-Schule bei solchen Törns zu begleiten und muss sagen, auch ich selbst profitiere davon, weil ich spüre, wie sehr sich die Kinder und Jugendlichen über die persönliche Zuwendung freuen.“

Bemerkenswert ist, wie brav sich die Kinder in die Schlafkojen begeben. Bis morgens um acht herrscht Ruhe auf dem Schiff. Die ersten, die fertig angezogen sind, helfen schon bei der Vorbereitung des Frühstücks. Während im Salon noch gemütlich bei Milch und Kaffee geplaudert wird, hat Kapitän Ron Smit mit Unterstützung einiger Lions bereits abgelegt und steuert auf das Isselmeer zu. Das Wetter am Sonntag  ist nicht so freundlich; der Wind bläst jedoch kräftiger. Mit fast 9 Knoten geht es zurück zum Ausgangshafen, wo schon der Bus für die Heimfahrt wartet.
Anna-Katharina Stroms, eine 15 jährige Schülerin, verspricht: „Ich werde mich in der Schule ganz arg anstrengen, damit ich vielleicht auch im nächsten Jahr wieder mitfahren darf.“ Die Lions sind sich schon sicher, dass der Club auch im nächsten Jahr wieder das Geld für die Kosten des Segeltörns aufbringen wird.

Beitrag einer Lehrerin vom Segeltörn im Juli 2003 auf dem Ijsselmeer   <<< bitte anklicken

Fotoserie über den Segeltörn im September 2001 nach Medenblik (Ijsselmeer)   <<< bitte anklicken

Fotoserie über den Segeltörn im August 2000 nach Terschelling (Wattenmeer)   <<< bitte anklicken


Frank Kürten,  Lions Club Mönchengladbach,  frank@kuerten-mg.de

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 11.12.2003